Santa Cruz Nomad CC X01 2021 im Test – 27,5” ist nicht tot! (2024)

Das Santa Cruz Nomad 5 2021 ist in diesem Vergleich der klare Außenseiter. Es ist das einzige Bike, das ausschließlich auf die kleinen 27,5”-Laufräder setzt. Das Rad deshalb einfach abzuschreiben würde ihm nicht gerecht werden – denn für einige Fahrer ist es dennoch eine spannende Option.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Enduro-Bike 2021 – 13 Modelle im Test

Santa Cruz Nomad CC X01 2021 im Test – 27,5” ist nicht tot! (1)

„Wir merken einfach, dass noch immer eine große Nachfrage nach 27,5”-Bikes vorhanden ist und die wollen wir bedienen.“ Mit diesen Worten begründet Santa Cruz unter anderem die Weiterentwicklung seines Dauerbrenners Nomad. Für die neue Saison verfügt das Bike über satte 170 mm Federweg an Front und Heck, das bekannte Lower-Link-Hinterbausystem und eine grundlegend überarbeitete Geometrie mit einer angepassten Kettenstrebenlänge bei jeder Rahmengröße. Geblieben sind Santa Cruz-typische Features wie z. B. die komplett intern geführten Züge und die umfangreichen Rahmen-Protektoren gegen Lackschäden und nerviges Geklapper. Das Nomad ist als Air- und als Coil-Kit verfügbar und es hat je nach Option entweder leichtere EXO+ (Air) oder Doubledown-Reifen (Coil). Mithilfe eines Flip-Chips in der Dämpferaufnahme lässt sich die Geometrie außerdem in zwei Positionen verstellen. Um einen einfachen Service zu ermöglichen, besitzt das Rad ein geschraubtes Tretlager, darüber hinaus sitzen die Lager des Hinterbaus nie im Carbonrahmen, sondern immer im Umlenkhebel, und das SRAM UDH-Schaltauge lässt sich bei Bedarf schnell und einfach ersetzen.

Durchdacht, haltbar und stimmig – Die Ausstattung des Santa Cruz Nomad X01 Reserve

In Zeiten, in denen die Bikes einiger Hersteller weit über 10.000 € kosten, wirkt das neue Nomad mit Top-Ausstattung für 8.999 € schon fast wie ein richtig guter Deal. Vor allem wenn man bedenkt, dass es hier eine lebenslange Garantie auf den Rahmen, die Lager und die Carbon-Laufräder gibt. Auch an der Ausstattung des Nomad X01 Reserve mit X2-Luftdämpfer gibt es bis auf die möglicherweise für einige Fahrer zu pannenanfälligen Reifen nichts auszusetzen. Beide Varianten besitzen eine präzise X01-Schaltung, standfeste CODE RSC-Bremsen mit 200 mm großen Scheiben und eine 175 mm lange Teleskopsattelstütze. Wir würden nur empfehlen, den breiten Lenker direkt im Laden auf 780 mm kürzen zu lassen.

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Santa Cruz Nomad CC X01 RSV

8.999 €

Specifications

Fork FOX 38 Factory GRIP2 170 mm
Rear Shock FOX FLOAT X2 Factory 170 mm
Seatpost RockShox Reverb Stealth 175 mm
Brakes SRAM Code RSC 200/200 mm
Drivetrain SRAM X01 Eagle 32/10-52
Stem Burgtec Enduro Mk3 40 mm
Handlebar Santa Cruz AM Carbon 800 mm
Wheelset Santa Cruz Reserve 30 Carbon
Tires MAXXIS Assegai MaxxGrip EXO+/MAXXIS Minion DHR II MaxxTerra EXO+ 2,5"/2,4"

Technical Data

Size S M L XL
Weight 14,62 kg
Wheelsize 27,5"

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Länger und flacher – Die Geometrie des Santa Cruz Nomad 5 2021

Santa Cruz legt beim neuen Nomad den Fokus auf das Thema Balance und passt die Kettenstrebenlänge bei jeder Rahmengröße an. Allerdings fertigen die US-Amerikaner dafür keinen extra Hinterbau pro Größe, sondern realisieren die Veränderung durch die Positionierung der Lagerpunkte am Hauptrahmen. Das neue Nomad ist länger und flacher als sein Vorgänger. Der Reach ist auf 472 mm gewachsen (Gr. L / Low Setting), der Lenkwinkel ist nun 63,7° flach. Ein auf dem Papier 77,5° steiler Sitzwinkel sollte gute Klettereigenschaften garantieren. In Größe Large beträgt die Kettenstrebenlänge 436 mm.

GrößeSMLXL
Sattelrohr380 mm405 mm430 mm460 mm
Oberrohr552 mm582 mm610 mm644 mm
Steuerrohr115 mm130 mm140 mm165 mm
Lenkwinkel63,7°63,7°63,7°63,7°
Sitzwinkel77,9°77,7°77,5°77,2°
Kettenstrebe426 mm431 mm436 mm441 mm
BB Drop14 mm14 mm14 mm14 mm
Radstand1.186 mm1.223 mm1.257 mm1.298 mm
Reach422 mm447 mm472 mm497 mm
Stack603 mm617 mm626 mm648 mm
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Bergsprints? Nein danke! Das Nomad klettert lieber gemütlich bergauf!

Das Santa Cruz Nomad 2021 punktet vom Start weg mit einer guten Sitzposition. Der Sitzwinkel fühlt sich real zwar etwas flacher an als auf dem Papier angegeben, dennoch nimmt man zentral auf dem Bike Platz. Das Fahrwerk ist klar auf Traktion getrimmt und verhärtet unter Kettenzug nicht komplett. Daher lohnt es sich bei längeren Uphills, zur Plattformdämpfung zu greifen. Wer gern viel technisch bergauf fährt, wird die kleinen Laufräder dort als Nachteil empfinden. Sie rollen schlechter über Hindernisse und bleiben so leichter hängen – das kostet extra Kraft.

Warum entscheidet man sich heute noch für kleine Laufräder? Am meisten sprechen sie Fahrer an, die ein besonders verspieltes Handling und eine hohe Agilität suchen. Letzteres merkt man auch dem Nomad an, Physik lässt sich einfach nicht ignorieren. Das Bike setzt Richtungswechsel super direkt und schnell um: Links, rechts, links, rechts – fürs Nomad kann es gar nicht schnell genug um die Ecke gehen.

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Direkt, spaßig, kontrolliert – Das Nomad liefert massig Fahrspaß bergab!

Wer aber vermutet, das Bike würde zu ständigen Spielereien mit dem Trail einladen, der irrt. Denn das neue Nomad giert nach Geschwindigkeit und klebt förmlich am Boden. Es fährt sich sehr ausgewogen sowie intuitiv und ist ein echter Meister der Kontrolle. Dabei hat es aber den quirligen Charakter verloren, den sein Vorgänger geboten hat. So erfordern Manuals einiges an Kraft und an Kanten zieht man am besten mit viel Speed ab, wenn man das Fahrwerk vorher bewusst durch Einfedern mit Energie auflädt. Nein, das Nomad ist natürlich nicht behäbig, aber eben sehr kontrolliert, und es verlangt nach steilem Gelände und hoher Geschwindigkeit. Es besitzt viel Traktion und gleichzeitig dennoch enorme Reserven. Daher glänzt das Bike vor allem bei Vollgas-Bikepark-Action mit großen Sprüngen und Monster-Anliegern.

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Wie fährt sich das Santa Cruz Nomad im Vergleich mit der Konkurrenz?

Santa Cruz Nomad oder Propain Spindrift Mullet? Beide Bikes sind super spannend für Fahrer, die gerne extrem schnell durch Kurven heizen. Das Nomad besitzt zwar offiziell weniger Federweg, bietet aber dennoch mehr Traktion und Kontrolle als das Propain, das trotz großem Vorderrad bei Highspeed weniger souverän ist. Außerdem punktet das Santa Cruz mit dem hochwertigeren Rahmen und einer niedrigen Geräuschkulisse, lässt sich das aber auch bezahlen.

Tuning-Tipps: auch die Air-Version verdient robuste Reifen

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Riding Characteristics

12

Uphill

1
  1. sluggish
  2. efficient

Agility

2
  1. cumbersome
  2. playful

Stability

3
  1. nervous
  2. confident

Handling

4
  1. demanding
  2. balanced

Suspension

5
  1. harsh
  2. plush

Fun Factor

6
  1. planted
  2. poppy

Value for money

7
  1. terrible
  2. very good

Intended Use

XC

8

Trail

9

Enduro

10

Downhill

11

Fazit

Das brandneue Santa Cruz Nomad 5 ist wie gemacht für alle, die jeden Tag im Bikepark Vollgas geben, sich über die dicksten Sprünge senden und mit Mach 10 durch Anlieger heizen. Es begeistert mit hohem Kurvenspeed bei schnellen Richtungswechseln und trumpft mit einem grandiosen Fahrwerk. Das super verspielte 27,5”-Bike schlechthin ist es aber nicht. Wer einen vielseitigen Allrounder sucht, greift heutzutage besser zu einem 29er wie dem Megatower.

Santa Cruz Nomad CC X01 2021 im Test – 27,5” ist nicht tot! (12)

Tops

  • bei schnellen Richtungswechseln sehr agil
  • top Fahrwerk mit hoher Traktion und massig Reserven
  • durchdachter Rahmen

Santa Cruz Nomad CC X01 2021 im Test – 27,5” ist nicht tot! (13)

Flops

  • eingeschränkte Allround-Eigenschaften
  • Uphill nur Mittel zum Zweck
  • kein super verspieltes Bike

Santa Cruz Nomad CC X01 2021 im Test – 27,5” ist nicht tot! (14)

Mehr Informationen findet ihr unter santacruzbicycles.com

Das Testfeld

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Text: Fotos: Christoph Bayer, Valentin Rühl, Markus Frühmann

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Author: Nathanael Baumbach

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