Das SCOR 4060 Z ST GX – Im großen E-Mountainbike-Test 2024 (2024)

Ein spielerisches Trail-Bike-Feeling mit Extra-Power, das verspricht SCOR mit ihrem 150/140 mm (v/h) Full-Power E-Bike mit Shimano EP801-Motor. Das SCOR 4060 Z ST GX legt klar den Fokus auf Trail-Performance. Wir haben das E-Mountainbike getestet und verraten euch, wie es sich im Vergleichstest schlägt.

Das SCOR 4060 Z ST GX ist der elektrische Bruder des fast gleichnamigen analogen SCOR 4060 ST Trail-Bikes. Das Z im Namen macht jedoch den Unterschied und verpasst dem Bike den Shimano EP801-Motor mit 85 Nm und einen entnehmbaren Darfon 36V-Akku mit 720 Wh. Die 29”-Laufräder und die gewohnte Rahmenform sollen die verspielten Eigenschaften des analogen Bikes auf das E-Mountainbike übertragen. Auch die elektrifizierte ST-Version kommt mit einem Flip-Chip im Carbonrahmen und durch andere Komponenten lässt sich aus dem E-MTB mit 150/140 mm Federweg (v/h) auch die Umwandlung zum LT mit 170/160 mm Federweg (v/h) vornehmen. Mit 23,1 kg in Größe L liegt das E-Mountainbike knapp unter dem Durchschnitt der Full-Power-Bikes im Vergleichstest und geht für 8.999 € über die Ladentheke.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2024 – Die 27 spannendsten Bikes im großen Vergleichstest

Look at me! – Was macht das SCOR 4060 Z ST GX 2024 aus?

Im Vollcarbon-Rahmen und auffällig lachsfarbenen Pink – oder laut Hersteller in der „Yum Gum“-Lackierung – präsentiert sich das 4060 Z ST GX dem Betrachter. SCOR setzt auf ihren eigenen Design-Ansatz und hat durch die auffällige Rahmenform einen hohen Wiedererkennungswert. Der keilförmige Hinterbau sowie der tiefliegende Dämpfer, der durch das Sattelrohr verläuft, prägen den Look des E-Mountainbikes. Zwei Anschraubpunkte, einer am Unterrohr und einer unterhalb des Oberrohrs, bieten Platz für Trinkflaschenhalter oder Tools.

Zum Schutz der Lackierung dient die Lackschutzfolie von Slicy, die zusätzlich individuelle Designs auf dem Rahmen ermöglicht. Das Problem der am vorderen Ende des Hinterbaus aufschlagenden Kette, was wir im Vorgängermodell kritisiert haben, haben die Entwickler von SCOR jetzt behoben: An dieser Stelle ist nun eine kleine Metallplatte platziert. Ein gut dimensionierter Kettenstrebenschutz sorgt für Ruhe am Heck und erinnert mit seinen Wellen optisch an die Jumpline des Bikeparks Chaumont – cool! Auch das Unterrohr ist gegen Lackplatzer geschützt: Der Kunststoffschutz ist direkt am Cover des Darfon 36V Akkus angebracht, der mithilfe eines Werkzeugs aus dem Unterrohr entnommen werden kann. Der Akku versorgt mit 720 Wh Gesamtkapazität den im Tretlagerbereich formschön integrierten Shimano EP801-Motor. Zur Übersicht über das Motorsystem dient das Shimano EC-EM800-Display, das hinter dem Lenker gut geschützt angebracht ist. Das Farbdisplay zeigt jedoch nur die nötigsten Informationen an. Zusätzlich zur Shimano-Remote am Lenker befindet sich zum Einschalten des Motors etwas versteckt ein Knopf im Tretlagerbereich. Geladen wird über einen kleinen Ladeport über dem Motor, der etwas fummelig mit einer Gummiabdeckung geschützt wird.

SCOR verbaut ihrem E-MTB eine 12-fach SRAM GX Eagle-Schaltung. Damit ist es eines der wenigen Bikes im Testfeld mit einer mechanischen Schaltung, was einen zusätzlichen Zug am co*ckpit erfordert. Dadurch verlaufen mehrere Kabel am co*ckpit, die aber relativ geordnet seitlich in den Rahmen verschwinden. Auch die BikeYoke DIVINE-Sattelstütze funktioniert mechanisch, ist aber mit 160 mm Stützenhub in Größe L zu kurz. Ein weiteres Highlight der Ausstattung ist das FOX Factory-Fahrwerk, das vorne mit einer FOX 38 Factory GRIP2-Gabel mit 150 mm Federweg arbeitet. Am Heck verwaltet ein FOX FLOAT X Factory-Dämpfer 140 mm Federweg. Trotz einem kleinen Fender über dem Federungselement am Heck steht der Dämpfer voll unter Dreckbeschuss. Gebremst wird mit SRAM CODE RSC-Vierkolbenbremsen, die auf 200-mm -Bremsscheiben vorne und hinten zugreifen. Die günstigen, 29” großen DT Swiss H 1900 SPLINE Alu-Laufräder sind zwar das Einstiegsmodell ins Portfolio des Schweizer Fahrradkomponenten-Herstellers, bieten aber eine solide Performance. Kombiniert werden diese mit einem MAXXIS ASSEGAI-Reifen mit weicher MaxxGrip-Gummimischung und EXO+ Karkasse vorne und einem MAXXIS DISSECTOR-Reifen mit der etwas härteren MaxxTerra-Gummimischung und der dickwandigeren Doubledown-Karkasse am Heck.

Tuning-Tipp: Für mehr Trail-Performance und Grip im Nassen einen grobstolligeren Reifen.

Lebendiger Lachs – Was kann das SCOR 4060 Z ST GX 2024 im Praxistest?

Beim Aufsitzen auf das SCOR 4060 Z ST GX macht sich direkt eine aufrechte und komfortable Sitzposition bemerkbar. Im Uphill schiebt der Shimano EP801-Motor bei hoher Kadenz kräftig an, jedoch nicht so stark wie der Bosch CX-Motor mit gleichem Drehmoment. Er schließt aber die Lücke im Vergleich zum älteren Modell des EP8-Motors. Das geschieht aber nicht ganz geräuschlos: Im Vergleich zu anderen Bikes mit gleichem Shimano-Motor, wie dem MERIDA eONE-SIXTY, ist das SCOR 4060 Z ST GX unter Last deutlich lauter. Der Rahmen verstärkt den Effekt und dient bei der Geräuschentwicklung als Resonanzkörper. Der Hinterreifen liefert auf hartem und trockenem Untergrund noch guten Grip, sobald es aber nass wird, kommt er schnell ans Limit. Insgesamt lässt es sich mit dem SCOR 4060 Z ST GX gut klettern und auch der straffe Hinterbau, ähnlich dem am Pivot Shuttle AM, wippt für ein effizientes Pedalieren kaum mit.

Auf Flowtrails gehört das SCOR 4060 Z ST GX mit zu den Besten im Testfeld und macht selbst auf extrem anspruchsvollen Tech-High-Speed-Abschnitten immer noch eine gute Figur.

Beim ersten Fahren zeigt sich der tiefe, aber zentrale Schwerpunkt zwischen Front und Heck, wodurch der Fahrer gut ins Bike integriert wird. Auch die leicht erhöhte Front gibt zusätzlich Sicherheit auf dem Trail. Die lachsfarbene Lackierung passt zum lebendigen Charakter des Bikes, denn das SCOR springt wie ein Lachs auf dem Weg zu seiner Laichstätte sehr agil und leichtfüßig über den Trail. Auch das intuitive und direkte Handling trägt zum verspielten Temperament des E-Mountainbikes bei. Vor allem enge Kurven vermitteln durch das spritzige Fahrverhalten schnell Fahrspaß und das Bike lädt dazu ein, mit dem Trail zu spielen, statt in einer Linie durch das Steinfeld zu hacken. Dadurch kann man mit dem SCOR 4060 Z ST GX „Der Boden ist Lava“ spielen und von Stein zu Stein springen. Auch das gut abgestimmte Fahrwerk, das durch seine satten Eigenschaften mit guter Traktion den Fahrer unterstützt und gleichzeitig viel Gegenhalt bietet, trägt zum agilen Gemüt des Bikes bei. Das SCOR 4060 Z ST GX arbeitet auf einem extrem hohen Niveau, und wenn es bei uns im Test nur um den Fahrspaß gehen würde, hätte es Chancen auf den Testsieg. Auf Flowtrails gehört das E-Mountainbike mit zu den Besten im Testfeld und das 4060 Z ST GX macht selbst auf extrem anspruchsvollen Tech-High-Speed-Abschnitten immer noch eine sehr gute Figur. Ganz kann es in Sachen Topspeed mit den allerbesten E-MTBs im Test, wie dem Canyon Strive:ON und Orbea WILD, aufgrund des geringeren Federwegs nicht mithalten, aber liefert wie das Pivot Shuttle AM ein Maximum an Fahrspaß. Denn durchbricht man auf dem SCOR die Schallmauer, ist es im Vergleich zum Kauftipp und Testsieger nicht ganz so laufruhig und hat nicht gleich viele Reserven.

Die lachsfarbene Lackierung passt zum lebendigen Charakter des Bikes, denn das SCOR 4060 Z ST GX springt, wie ein Lachs zu seiner Laichstätte, sehr agil und leichtfüßig über den Trail.

Für wen ist das SCOR 4060 Z ST GX 2024 das richtige Bike, für wen nicht?

Das SCOR 4060 Z ST GX richtet sich an alle Fahrer, die ein aktives und verspieltes Bike wollen, das bergauf mit guter Unterstützung und bergab mit Agilität überzeugt. Jeder, der lieber in Kurven die Abfahrt bewältigt, als in einer geraden Linie Richtung Tal zu pflügen, findet mit dem SCOR 4060 Z ST GX einen zuverlässigen Partner. Trail-Künstler und Kurvenräuber, die mit dem Bike spielen wollen und nicht den Preis eines Kleinwagens ausgeben wollen, werden beim SCOR 4060 Z ST GX fündig. Durch den großen Akku und die komfortable Sitzposition, ist das E-Mountainbike aber auch gut für längere Trailtouren geeignet.

Das Fazit zum SCOR 4060 Z ST GX

Flink und agil gibt sich das SCOR 4060 Z ST GX, passend zur lachsfarbenen Lackierung und der Hersteller schafft es, die verspielten Eigenschaften des analogen Bruders zu übertragen. Auf dem Trail liefert das E-Mountainbike zudem ein intuitives Handling und treibt dem Fahrer ein fettes Grinsen ins Gesicht. Abgerundet wird die hohe Trail-Performance durch eine solide Ausstattung, die auch auf längeren Trailtouren eine gute Figur macht.

Mehr Informationen findet ihr unter scor-mtb.com

Das Testfeld

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Alle Bikes im Test: BULLS VUCA EVO AM 2 (Zum Test) | BULLS SONIC EVO AM SX-I (Zum Test) | Canyon Strive:ON CFR LTD (Zum Test) | Canyon Torque:ON CF Roczen (Zum Test) | CENTURION No Pogo SL R8000i (Zum Test) | CUBE AMS Hybrid ONE44 (Zum Test) | FLYER Uproc X 8.70 (Zum Test) | FOCUS SAM² 6.9 (Zum Test) | GASGAS ECC 6 (Zum Test) | GIANT Trance X Advanced E+ Elite 0 (Zum Test) | KTM Macina Scarp SX Prime (Zum Test) | Lapierre Overvolt GLP3 (Zum Test) | Merida eOne-Sixty 10K (Zum Test) | Mondraker Neat RR SL (Zum Test) | Moustache Samedi 29 Game 11 FOX (Zum Test) | Orbea WILD M-LTD (Zum Test) | Pivot Shuttle AM Team (Zum Test) | Propain Ekano 2 CF (Zum Test) | RADON RENDER 10.0 HD (Zum Test) | ROTWILD R.X 1000 Ultra (Zum Test) | Santa Cruz Heckler SL XX AXS RSV (Zum Test) | SCOR 4060 ST | SCOTT Voltage eRide 900 Tuned (Zum Test) | SIMPLON Rapcon Pmax Pinion (Zum Test) | Specialized Turbo Levo SL Expert (Zum Test) | Specialized Turbo Levo Pro (Zum Test) | Spherik E-SMT XX AXS (Zum Test)

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Words: Benedikt Schmidt Photos: Mike Hunger