Mavericks im NBA-Finale gegen Boston: Kleber ist wieder im Bild (2024)

Maxi Kleber ist nun ein Meme, eine Lachnummer in den sozialen Medien. Anlass ist ein Moment während der vierten Partie der Halbfinalserie zwischen den Dallas Mavericks und den Minnesota Timberwolves. Luka Doncic, Kyrie Irving, Derrick Jones und P.J. Washington wollten einen Kreis zur Einstimmung bilden, doch Kleber war mit den Gedanken offenbar woanders, worauf die Kollegen mit genervten Blicken und aufgeregten Gesten dazu aufforderten, zu ihnen zu kommen. Ein paar der witzigsten Kommentare unter dem Drei-Sekunden-Schnipsel: „Wenn die Mitarbeiter auf dem Weg zum Mittagessen auf den langsamen Kollegen warten.“ Oder: „Die Männer-Clique, wenn der beste Freund auf einer Party mit der Ex reden will.“ Oder: „Wenn das Taxi zum Club da ist – und einer auf die Toilette will.“

Kleber hat herzlich gelacht über diese Verkohlung, Memes gehören ja zu den Playoffs der Basketballliga wie unerhörte Outfits der Spieler beim Eintreffen in der Arena. Der Deutsche ist freilich auch deshalb gut gelaunt, weil die Mavericks mit dem 124:103-Sieg am Donnerstagabend zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte die Finalserie erreicht haben. 2006 unterlagen sie Miami Heat nach 2:0-Führung; fünf Jahre später gelang ihnen die Revanche zum bislang einzigen Titel, angeführt vom überragenden Dirk Nowitzki. Und natürlich ist Kleber auch wegen seiner ganz persönlichen Situation bestens drauf; es grenzt ja an ein Wunder, dass er überhaupt in einem lustigen NBA-Videoschnipsel auftauchen konnte. Denn es bedeutet: Kleber ist zurück, er ist gesund und fit.

Die Edmonton Oilers schaffen ein erstaunliches Comeback und gleichen die Halbfinal-Serie gegen die Dallas Stars aus. Der deutsche Angreifer Leon Draisaitl trifft schon wieder.

Zur Erinnerung: Anfang Mai hatte er sich während der Erstrunden-Serie bei den Los Angeles Clippers schwer an der Schulter verletzt; zunächst hieß es, dass er die komplette restliche Saison ausfallen würde. Dann die Meldung: Es ist wohl doch nur eine Schultergelenkverrenkung und Zerrung. Die vierte Partie gegen Minnesota, die mit dem Meme, war seine erste nach der Verletzung, er spielte 13 Minuten. Am Donnerstag waren es neun Minuten, er schaffte einen Dreier aus der Ecke und verteidigte umsichtig unter dem Korb.

Die Parallelität von Basketball und Eishockey sorgt für Probleme

Genau das will Trainer Jason Kidd, beim Triumph 2011 übrigens der Spielmacher der Mavericks, von Kleber: in der Defensive den Korb beschützen und Rebounds pflücken, in der Offensive für die beiden Ballkünstler Doncic (36 Punkte am Donnerstag; 28,3 pro Partie in diesen Playoffs, dazu 9,8 Rebounds und 9,1 Zuspiele) und Irving (36 Zähler am Donnerstag, 25,6 in der Ausscheidungsrunde) freiblocken und ansonsten an der Dreierlinie auf ein paar Wurfgelegenheiten warten. Das ist die Spielweise von Dallas: Irving und Doncic sollen glänzen, die anderen ackern – und glänzen, wenn Irving und Doncic gerade unpässlich sind. „Danke an alle, die sich um die kleinen Dinge kümmern, damit es im Großen klappt“, sagte Irving nach der Partie: „Das ist unser Team. Jeder weiß um seine Rolle, und jeder erfüllt sie gerade.“ Genau das braucht es in der NBA heutzutage für Erfolg: Stars – und andere, die akzeptieren, keine Stars zu sein.

Kleber, 32, hat also zwei Partien und insgesamt 22 Minuten Einspielzeit bekommen; nun darf er sich vor Beginn der Finalserie gegen die Boston Celtics noch ein bisschen auskurieren. Das liegt daran, dass die Finalserie in der NBA bereits vor Saisonbeginn terminiert wurde: Sie beginnt am 6. Juni (7. Juni, 2.30 Uhr deutscher Zeit), obwohl die Celtics bereits am Montag (4:0 gegen die Indiana Pacers) fertig waren und die Mavericks auch nur fünf Partien gegen die Timberwolves brauchten.

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Basketball in der NBA

:Maxi Kleber, das Händchen in der Ecke

Erst hat der Deutsche Probleme gegen James Harden, dann trifft er plötzlich fünf Dreier: Die Dallas Mavericks erleben gerade, dass in den NBA-Playoffs vieles anders läuft als in der regulären Saison - Sorgen bereitet die Gesundheit von Luka Doncic.

Das liegt daran, dass es in gleich zehn US-Städten Arenen gibt, die sowohl von NBA-Teams als auch Franchises der Eishockey-Liga NHL genutzt werden. In dieser Saison kamen mehrere Städte infrage, Heimat von zwei Finalisten zu sein, New York zum Beispiel mit den Knicks und Rangers, Denver mit den Nuggets und Avalanche, Boston mit Celtics und Bruins. In Dallas könnte es noch immer klappen, die Stars duellieren sich mit den Edmonton Oilers und deren deutschem Angreifer Leon Draisaitl um den Einzug in die Stanley Cup Finals, vor der Partie am Freitagabend steht es 2:2.

Die NBA ist terminiert, die NHL plant drum herum, und zur Not müssen Konzerte verschoben werden wie das von Billy Joel im Madison Square Garden oder das von Janet Jackson in der Arena von Atlanta in der vergangenen Saison.

Boston ist gegen Dallas klar favorisiert

Für Dallas bedeutet der Sieg eine Woche Pause, und die können sie wirklich gebrauchen vor Beginn der Serie in Boston. Die meisten Experten streiten nicht darüber, ob die Celtics gewinnen werden, sondern nur, in wie vielen Spielen. Sie gelten als fast perfektes Team, so gut man einen Kader angesichts des Reglements mit Gehaltsobergrenze bauen kann: Die Stars sind Jrue Holiday, Jayson Tatum und Jaylen Brown, dazu Derrick White und Kristaps Porzingis – der zum Start der Serie fit sein dürfte – und die anderen, die ihre Rolle kennen. Boston ist deutlicher Favorit.

Bei den Mavericks ist Doncic sichtbar angeschlagen; was ein anderes Playoff-Meme zeigt: Sein Gesichtsausdruck, als er nach einer Partie in der zweiten Runde erfuhr, dass er zwei Abende lang kein Spiel haben würde – so schauen sonst nur Angestellte, wenn sie am Freitag erfahren, dass am Montag Feiertag ist. „Wir werden bereit sein“, sagte Doncic am Donnerstag nur, als er auf die Blessuren angesprochen wurde. Zum Duell gegen Boston sagte er: „Das ist das beste Team in der NBA. Wir müssen versuchen, Spaß zu haben.“

Die Mavericks brauchen Doncic und Irving in absoluter Bestform, und sie brauchen ihre Korbbewacher Kleber und Dereck Lively (hatte die vierte Partie gegen Minnesota wegen einer Zerrung der Halsmuskulatur verpasst) ohne Blessuren. Dann, und nur dann haben sie eine reelle Chance, dass die Finalserie so ausgeht wie 2011. Dazu übrigens nur so viel: Auch damals war Dallas mit Nowitzki krasser Außenseiter.

Mavericks im NBA-Finale gegen Boston: Kleber ist wieder im Bild (2024)
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